during the process / Message in a bottle 2 Aby,

2017 Laserprint

 

Wie konstituiert sich Wissen? Ich denke kontingent. Die Realität, meine Realität, kann sich stetig ändern. Eine Welt oder mehrere Welten? Das Wissen verändert sich im Laufe der Zeit. Die Bezugsrahmen und ihre Bedeutung. Ich möchte nicht in Kategorien denken. Doch ist es nicht so, dass man einem Automatismus unterworfen ist, der einen durch Wissen, dass man über eine Sache innehat, steuert? Archive ändern sich. Die Auswahl der Dokumente ändert sich. Diskontinuität. Es ist nicht die gleiche Geschichte, die hier und dort erzählt wird. Transformation. Unsere Wirklichkeit, die Auffassung von Realität ist von Brüchen durchzogen. Fortwährende Brüche. Brechen lassen, neu aufteilen lassen. Was wird von wem wo wann gehört? Was ist sichtbar? Die Definition von Begriffen; also eigentlich schreibt sich Geschichte immer neu. Wissen dient dem Zerschneiden. Es gibt bestimmte Wahrheiten zu einer bestimmten Zeit. Fluxus. Ich mag Vílem Flussers Denkbilder in „Vogelflüge“, seine Offenheit gegenüber Erscheinungen, seine Fähigkeit, sein Drängen sich für jedes Ding zu faszinieren, das ihn anblickt. Die Faszination, die von jedem Ding, das Flusser entdeckt, ausgeht. Flusser verbindet sein Wissen, bricht Kategorien, verlässt sich auf seine Erfahrungen, schafft seine eigenen Assoziationsketten. Neue Wissenstrukturen entstehen eben durch Verbindungen von Dingen; ein Atlas, der neue Bezüge schafft. Ein Aufbrechen von linearen Referenzketten. Das Abschneiden von Ketten. Wissen wie ein Ökosystem? Ich möchte Räume der Imagination schaffen. Atlas. Räume, die aufbrechen. Räume, die sich bei jedem anders aufteilen. Räume, die sich austauschen.